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Herzlichen Dank an alle Zuschauerinnen und Zuschauer unserer Konzerte. Wir haben uns sehr über den Besuch gefreut!

Gedanken zum Chorprojekt

Nach der Zeit mit Syd Barrett und bevor Roger Waters das Zepter übernahm (The Wall etc.), komponierten Pink Floyd viele Songs, die mich damals (wie heute) sehr berührten. Die Auswahl, die ich für das Chorprojekt getroffen habe, beinhaltet sehr unterschiedliche Stücke. In den Arrangements für Chor versuchte ich das Charakteristische von Pink Floyd beizubehalten.

Ein Chorklang unterscheidet sich total vom meist wuchtigen, Gitarren- und Orgel-lastigen Rocksound der Band. Der Chor übernimmt oft, ähnlich wie bei A-capella-Formationen, die Stimmen der Instrumente. Bläser, Cello, Gitarrenriffs und -soli werden von Chorstimmen übernommen. In einigen Stücken versuchte ich aus gewissen Strophen aus dem Song einen „quasi klassischen“ Choral zu formen. Die Texte der Lieder werden häufig nur von einer Stimme gesungen, während die begleitenden Stimmen mit ooh, ah, doo und dap die Begleitung bilden.

Die Mehrheit der Songs sind für fünf Stimmen arrangiert, drei Frauen- und zwei Männerstimmen.

Hintergrundgedanken und meine persönlichen Ansichten zu Pink Floyd
Die frühen Siebzigerjahre waren eine sehr kreative und produktive Zeit der Rockmusik. Meine Lieblingsbands aus dieser Zeit, Genesis, Yes, King Crimson, Van der Graf Generator und Gentle Giant, brachten in diesen Jahren ihre besten Alben heraus. Supertramp, Elton John und Stevie Wonder überzeugten mit nie dagewesenem Sound und auch für Gruppen, die ich damals weniger schätzte, wie Led Zeppelin oder Deep Purple, waren das ihre besten Jahre.
 
Im Gegensatz zu den oben erwähnten Lieblingsbands bestand Pink Floyd nicht aus virtuosen Musikern. Eigentlich waren sie vier Architekturstudenten, die begannen mit Sounds zu experimentieren. Ein spezieller Sound und neue, ausgeklügelte Geräusche gehörten immer zu ihrem Markenzeichen. Das produktive Komponieren war nicht wirklich ihr Ding.
Pink Floyd war für mich ein Sonderfall. Sie waren immer anders als alle anderen, ihre Alben immer für eine Überraschung gut. In ihren 60ger Jahren erlebten sie viele Rückschläge, hatten trotz vieler Konzerte wenig Erfolg. Ihr experimenteller, psychodelischer Sound hat lange Zeit längst nicht alle begeistert. Oft verloren sie sich auf der Bühne in lange Improvisationen, ein Genuss für alle LSD-konsumierenden ZuhörerInnen, wohl weniger für die nüchternen Konzertbesucher.
 
Nachdem ihr eigentlicher Bandleader Syd Barrett an psychotischen Zuständen erkrankt war und kaum mehr an Proben erschien, erfand sich die Band neu, mit David Gilmour, der Syd ersetzte.
 
1970 brachte Pink Floyd das Album Atom Heart Mother auf den Markt. Es unterschied sich vollkommen von seinem Vorgänger Ummagumma. Sensationell neu war, dass über eine ganze Plattenseite eine einzige Nummer zu hören war. Auch stilistisch haben Pink Floyd  Neuland betreten, indem sie in der Atom Heart Mother Suite  Bläser, ein Cello und einen 16-köpfigen Chor einsetzten, der an moderne klassische Musik erinnert. Für mich war dieses, bis heute einzigartige Werk der Popmusik, damals eine Offenbarung.
 
Auch Meddle überzeugte, wieder mehr Rockmusik, mit dem 23minütigen Song Echoes. Hier zeigte sich noch mehr, dass die Stärke der vier Musiker ihr Interesse am speziellen Sound war. Ein einziger Klavierton in den ersten Minuten des Stücks prägt das ganze wehmütige, wundervolle Lied.
 
Mit Dark Side Of The Moon wurde die Band in den Olymp der Rockmusik katapultiert. Während die einen der psychodelischen Syd Barrett Zeit nachtrauerten und in diesem Album den Bruch (und den Verrat) der Band von der Kunst an den Kommerz erkannten, waren die anderen (die grosse Mehrheit) vollkommen begeistert von diesem Konzeptalbum. Aus meiner Sicht war Dark Side Of The Moon tatsächlich der Höhepunkt der Band. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Alben überzeugten sämtliche Songs der Platte. Die beiden Plattenseiten sind ein Ganzes, alle Songs stimmig miteinander verbunden. Vor allem aber waren hier alle vier Musiker gleichwertig am Werk, die Band als Gemeinschaft hat das Beste erreicht, so, wie sie es vorher, (und leider auch nachher), nie zustande gebracht hatten.
 
1975: Wish You Were Here hat mich nicht mehr gleich überzeugt, wie sein Vorgänger. Während ich den Kern von Shine On You Crazy Diamond richtig super finde, empfinde ich die lange Vorlaufzeit mässig spannend und wenig berührend. Den Titelsong hingegen habe ich immer sehr gemocht, nur schon wegen den Gitarren von David Gilmour.

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